Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Berufsunfähigkeit und Morbus Sudeck

Autor:

Jürgen Wahl

Veröffentlich am:

19. November 2025

Teilen:

Krankheiten, die nur anhand spezifischer Beschwerden festgestellt werden, sind aus versicherungsrechtlicher Sicht oft ein Problem. Gerade wenn es darum geht, die Voraussetzungen einer Berufsunfähigkeit darzulegen, argumentieren Allianz & Co. dann oft damit, dass gar keine Krankheit, sondern allenfalls ein psychosomatisches Problem vorliege. Für Patienten, die zum Beispiel unter Morbus Sudeck leiden, bedeutet das oft eine zusätzliche Belastung. Umso wichtiger ist es, die grundlegenden Antworten auf wichtige Fragen zu kennen.

Was genau ist Morbus Sudeck (CRPS)?

Morbus Sudeck ist eine gängige Bezeichnung für Beschwerden, die auch auch unter dem Begriff Complex Regional Pain Syndrome (CRPS) zusammengefasst werden – zu Deutsch: komplexes, örtlich auftretendes Schmerzsyndrom. Dahinter verbirgt sich eine kaum zu therapierende Schmerzerkrankung, die oft nach Verletzungen oder Operationen einer Extremität auftritt.

CRPS -Patienten leiden unter anhaltende Schmerzen, die über das ursprüngliche Verletzungsgebiet hinausgehen. Oft bestehen zudem weiterer Symptome, wie Schwellungen oder Veränderungen der Hautfarbe und -temperatur. Auch motorische Störungen sind keine Seltenheit.

An welchen Körperteilen kann Morbus Sudeck auftreten?

Grundsätzlich kann CRPS alle Körperteile befallen. In der Regel sind allerdings die Extremitäten betrifft. Besonders häufig zeigt sich CRPS an den Händen, oft nach einer Radiusfraktur oder einem gebrochenen Handgelenk. Füße und Unterschenkel können ebenfalls von CRPS betroffen sein. Seltener zeigt sich Morbus Sudeck an der Schulter oder Hüfte.

Was sind typische Symptome von Morbus Sudeck?

Starke, brennende Schmerzen, die in keinem Verhältnis zur Ausgangsverletzung stehen. Zudem zählen Schwellungen sowie Farb- bzw. Empfindungsveränderungen der Extremität und Bewegungseinschränkungen zu den typischen Symptomen. Oft klagen Betroffene zudem über eine Überempfindlichkeit bei Berührung. Im weiteren Verlauf der Krankheit schwindet oft die Kraft und es kommt zu einen fortschreitenden Funktionsverlust der befallenen Extremität.

Ärger mit der Versicherung?

Wir kämpfen für Ihr Recht!

Wir sind auf das Versicherungsrecht spezialisiert und setzen uns seit mehr als zehn Jahren bundesweit für Mandanten ein, deren Versicherer die Leistung verweigern.

Wann zahlt die Berufsunfähigkeitsversicherung bei Morbus Sudeck?

Grundsätzlich zahlen Berufsunfähigkeitsversicherungen, wenn die versicherte Person aufgrund einer Krankheit dauerhaft nicht mehr in der Lage ist, ihren Beruf zu mindestens 50 Prozent auszuüben. Wie stark ein Patient durch Morbus Sudeck beeinträchtigt ist, variiert jedoch von Fall zu Fall. Zudem kann sich das Beschwerdebild im Laufe der Zeit verändern – und zwar sowohl zum Besseren als auch zum Schlechteren.

Da es überdies keinen eindeutigen Tests gibt, die CRPS nachweisen, verweigern die Versicherungen vielfach die Leistung, weil es keine objektiven medizinischen Befunde gebe.

Entscheidend ist daher, dass die Auswirkungen der Krankheit durch ärztliche Atteste oder ein medizinisches Gutachten genau dokumentiert sind.

Was sollten Versicherungsnehmer tun, wenn sie eine Berufsunfähigkeitsrente wegen Morbus Sudeck beantragen wollen?

Wichtig ist es zunächst, die Diagnose CRPS genau dokumentieren zu lassen und alle an der Behandlung beteiligten (Fach)ärzte zu benennen. Zudem sollte sich aus den Unterlagen ergeben, wie die Krankheit verläuft und welche Prognosen bestehen. Um die konkrete Berufsunfähigkeit zu belegen, sollte der Antrag zudem eine vollständige Tätigkeitsbeschreibung des zuletzt in gesunden Tagen ausgeübten Berufs enthalten und beschreiben, warum die körperlichen Anforderungen nun nicht mehr erfüllt sind.

Idealerweise sollten sich Betroffene schon im Vorfeld von einem Rechtsanwalt für Berufsunfähigkeitsversicherung beraten lassen. Spätestens, wenn die Gesellschaft den Antrag ablehnt, ist die Unterstützung eines Fachanwalts für Versicherungsrecht der erfolgversprechendste Weg, die eigenen Rechte doch noch durchzusetzen.

Probleme mit Ihrer Versicherung?
Wir kämpfen für Ihr Recht!
Bundesweit!

Wir sind auf das Versicherungsrecht spezialisiert und kämpfen seit über einem Jahrzehnt für Mandanten, deren Versicherer nicht zahlen wollen. Vertrauen Sie auf juristische Expertise, Verhandlungsgeschick – und eine ehrliche Einschätzung Ihres Falles.

Ihre Anwälte für Versicherungsrecht