Was steckt hinter den Gesundheits-Services der Berufsunfähigkeitsversicherungen?
Bislang waren Gesundheitsservices eher im Bereich der Krankenversicherungen zu finden, mittlerweile gibt es sie auch bei immer mehr Berufsunfähigkeitsversicherungen. Ihr Ziel ist es, Kunden zu einem gesundheitsbewussten Verhalten zu animieren und mögliche Berufsunfähigkeiten zu verhindern oder zumindest nach hinten zu verschieben.
Um das zu erreichen setzen die Assekuranzen im Bereich der Prävention zum Beispiel auf Gesundheits-Checks und Präventionsangebote, Ernährungs- und Fitnessberatungen oder bieten eine psychologische Beratung für gestresste Erwerbstätige an.
Psychische Erkrankungen im Fokus
Denkbar sind zum Beispiel Kooperationen von Versicherungen mit Plattformen zur Versorgung von Menschen mit psychischen Leiden. Dort können Kunden etwa Risikoselbsttests durchführen um zu erfahren, ob sie gefährdet sind, psychische Probleme zu entwickeln. Sollte das der Fall sein, erhalten die Betroffene Unterstützung, um so schnell wie möglich einen Termin bei einem Spezialisten zu bekommen.
Teils bieten Versicherungen bieten ihren Kunden auch kostenlosen Zugriff auf Coachings zu den Themen Ernährung, Bewegung und Achtsamkeit und belohnen gesundheitsbewusstes Verhalten mit Wertgutscheinen sowie Geld- oder Sachprämien.
Ist die Arbeitsfähigkeit eines Kunden bereits akut gefährdet, können Kunden – je nach Angebot – auch von Therapie- und Wiedereingliederungsprogrammen ihres Versicherers profitieren.
Angebot zum beiderseitigen Nutzen
Im besten Fall wirken solche Services zum Vorteil aller Beteiligten: Versicherte erhalten eine (weitere) Möglichkeit, die eigene Gesundheit zu erhalten, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und eine drohende Berufsunfähigkeit zu verhindern. Der Versicherer spart im Idealfall die Kosten für (langjährige) Rentenzahlungen und positionieren sich zudem (schon in guten Zeiten) als Partner ihrer Kunden.
Diese These stützt eine Umfrage der Versicherungsforen Leipzig und des Biometrie Expertenservice (Biomex) aus dem November 2023. Von den Teilnehmern, die bereits eine BU-Rente beantragen mussten, gab jeder Fünfte an, von der ärztliche Beratung profitiert zu haben. Jeweils 17 Prozent lobten außerdem das Reha-Management sowie die Begleitung und Beratung im Leistungsfall.
Das Potenzial der Gesundheitsservices in der Berufsunfähigkeitsversicherung ist allerdings noch lange nicht ausgeschöpft: So belegt eine Studie der Rating-Agentur Assekurata zwar ein hohes Interesse der Kunden an begleitenden Services ihrer BU-Versicherung (siehe Grafik). Dennoch nehmen bis zu 70 Prozent der Versicherten die bereits angebotenen Leistungen (noch) nicht in Anspruch– teils auch aus Unwissenheit über deren Existenz.
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