Neue Daten der Finanzaufsicht: Mit diesen privaten Krankenversicherungen gibt es die meisten Probleme
Privatpatienten stehen nicht immer auf der Sonnenseite des Gesundheitswesens. Welche Gesellschaften ihren Kunden das Leben besonders schwer machen, zeigt eine aktuelle Statistik.
Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ermittelt Jahr für Jahr, wie viele Beschwerden gegen private Krankenversicherungsunternehmen erhoben werden. Die diesjährige Beschwerdestatistik zeigt ein durchwachsenes Bild.
Einerseits ging die Zahl der Beschwerden von unzufriedenen PKV-Kunden im Vergleich zum Vorjahr zurück: Nach 1.088 Beschwerden im Jahr 2021 lag die Zahl im vergangenen Jahr nur noch bei 736. Die durchschnittliche Beschwerdequote sank von 2,6 auf 2,04 pro 100.000 Policen. Unerfreulich ist hingegen die Häufung von Problemen bei einzelnen Anbietern.
Groß und gut?
Relativ gut schnitten in diesem Jahr die großen Assekuranzen mit mehr als zwei Millionen PKV-Kunden ab. Die DKV mit 4,3 Millionen Vertragskunden brachte es auf eine deutlich unterdurchschnittliche Beschwerdequote von 1,55. Die Allianz Private Krankenversicherung mit 2,79 Millionen Kunden kam auf 1,34. Die Signal Iduna mit einem Bestand von 2,5 Millionen hatte sogar nur eine Quote von 1,16 pro 100 000 Policen.
Dennoch gab es auch bei den großen Gesellschaften einen Ausreißer nach oben – die Debeka. Mit 4,22 Millionen Bestandskunden ist sie der zweitgrößte Anbieter auf dem Markt. Ihre Beschwerdequote lag mit 2,94 jedoch deutlich über dem Durchschnitt. Auch, was die Gesamtbeschwerden angeht, belegt die Debeka einen unrühmlichen Spitzenplatz: Mit insgesamt mit 124 Fällen ist die Beschwerdezahl bei ihr am höchsten.
Die höchste Beschwerdequote hat die InterKV
Immerhin: Betrachtet man die Gesellschaften unabhängig von ihrer Größe, fällt auf, dass nur wenige auf mehr als drei Beschwerden pro 100.000 Policen kommen.
- Mit deutlichem Abstand führt die InterKV die Negativstatistik an. Mit 25 Beschwerden bei einem Bestand von 388.537 Versicherten hat sie mit 6,43 mit Abstand die höchste Beschwerdequote von 6,43. Im Vergleich zum Vorjahr ist das aber bereits eine Verbesserung. 2021 lag die Quote hier noch bei 7,15 pro 100.000 Versicherten.
- Bei der Ottonova gibt es mit einer Quote von 11,48 zwar die meisten Beschwerden auf 100.000 Versicherte: Insgesamt haben sich aber nur drei Kunden über den Anbieter mit 26.122 Versicherten beschwert.
Ob die Beschwerden berechtigt waren, geht aus der Statistik zwar nicht hervor. Dennoch dürften die Zahlen zumindest ein Indiz dafür sein, welche Gesellschaften tendenziell kundenfreundlicher agieren – und welche eben nicht.
Kommentar von Jürgen Wahl
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