Karenz- und Leistungszeiten in der Berufsunfähigkeitsversicherung

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Wenn der Faktor Zeit zur Existenzfrage wird

In den wenigsten Fällen wissen Erwerbstätige von einem Tag auf den anderen, dass ihr gewohntes Berufsleben vorbei ist. Auch die Versicherungen brauchen oft recht lange, bis sie die erste Rente bezahlen. Eine kundenfreundliche Vertragsgestaltung hilft jedoch, langfristige Finanzprobleme zu vermeiden.

Vom Tag der ersten Beschwerden bis zur bitteren Gewissheit, dass nichts mehr geht, verstreichen oft Monate oder gar Jahre. Wenn es dann allerdings soweit ist und das Gehalt endgültig wegbricht, sind die Betroffenen darauf angewiesen, dass die Versicherung so schnell wie möglich leistet. Diese Hoffnung erfüllt sich aber längst nicht immer.
Die meisten Gesellschaften beginnen mit der Rentenzahlung erst nach einer Karenzzeit, überweisen die Rente also nur, wenn der Versicherungsnehmer sechs Monate ununterbrochen nicht arbeiten konnte. Und selbst diese Frist wird oft gerissen, zum Beispiel, weil noch unklar ist, ob tatsächlich ein Fall dauerhafter Berufsunfähigkeit vorliegt. Solche Verzögerungen können selbst gut situierte Kunden in Schwierigkeiten stürzen.

Zeit ist Geld – auch und gerade in der Berufsunfähigkeit

Um langfristige finanzielle Schäden zu vermeiden, sollten Interessenten vor Vertragsschluss genau auf Fristen, etwaige Leistungshindernisse und Wartezeiten achten und eine möglichst günstige Gestaltung wählen.

  • Karenzzeiten minimieren.
    Wer keine größeren Ersparnisse besitzt, sollte versuchen, eine möglichst kurze Karenzzeit zu vereinbaren.
  • Rückwirkung vereinbaren.
    Zudem sollten Kunden darauf achten, dass ihr Versicherer die Rente rückwirkend gewähren, wenn alle rechtlichen Fragen geklärt sind.
  • Verzögerungen einkalkulieren.
    Gute Anbieter zahlen auch bei einer verspäteten Meldung die vereinbarte BU-Rente. Diese Gestaltung ist sinnvoll, weil eine Berufsunfähigkeit oft erst mit Verzögerung festgestellt wird.
  • Prognosezeitraum verkürzen.
    Der Prognosezeitraum bezeichnet die Zeit, für die der Versicherte nach ärztlicher Einschätzung seinen Beruf nicht mehr ausüben kann. Hier sollten Kunden auf möglichst kurze Intervalle achten. Der Grund: Je länger der Prognosezeitraum ist, desto schwieriger ist eine valide medizinische Prognose. Gute Versicherer zahlen normalerweise, wenn der Kunde voraussichtlich für ein halbes Jahr lang berufsunfähig wird.
  • Versicherungszeit richtig wählen.
    Der Versicherungszeit ist der Zeitraum, in dem die Berufsunfähigkeit eintreten muss, damit die Gesellschaft die vereinbarte Rente zahlt. Wer eine Versicherungszeit bis zum 55. Lebensjahr vereinbart, geht folglich leer aus, wenn er mit 56 Jahren berufsunfähig wird. Welche Zeitspanne die richtige ist, hängt stark von den persönlichen Lebensumständen ab. Wer unsicher ist, sollte sich beraten lassen.
  • Leistungszeit festlegen.
    Die Leistungszeit bezeichnet im Versicherungsjargon jenen Termin, bis zu dem Versicherte ihre BU-Rente ausbezahlt bekommen. Um Leistungslücken zu vermeiden, empfiehlt es sich, die Leistungszeit mit dem Renteneintrittsalter zu synchronisieren.

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